Falstafft - Best of Sekt & Co

Dezember 2014 – Februar 2015

92 Punkte
2009 SAAR RIESLING BRUT
Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken

Riecht reintönig nach Fuderfass, Jod und hefigem Saarriesling. Cremiges Mousseux, säurefrisch gestützt, dennoch ohne Härte oder Aggression, geschliffen, appetitlich anregend und authentisch mit erkennbarer Schiefer-Mineralität. Die Dosage stammt aus Süßweinen des Weinguts.

www.gute-weine.de

WEINHIER – Wie zwei Moselwinzer die Herausforderungen des Jahrgangs 2013 meistern

02. Oktober 2014 Frank Ebbinghaus

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70 Kilometer moselaufwärts standen Ruth, Dorothee, Hanno Zilliken (links, rechts und mitten im Bild oben) vom Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken (Saarburg/Saar) vor ähnlichen Problemen, kamen aber zu anderen Schlüssen. Der Elf-Hektar-Betrieb verfügt zwar über mehr Wein. Doch die jahrgangsbedingten Lücken klaffen erheblich: Es gibt kein 2013 Rausch GG, keinen feinherben Spitzenwein Diabas und – was für diesen Spezialisten für Weine mit natürlicher Traubensüße besonders schmerzlich ist – keine Spät- und Auslesen oder noch höhere Prädikate. Lediglich sieben Weine stehen auf der Liste. Teuerste Abfüllungen sind der 2013 Bockstein Riesling Kabinett und der 2013 Rausch Riesling Kabinett. Sie kosten geraden mal 14 Euro ab Weingut. Und doch zeigte Hanno Zilliken, den ich im Juni auf dem Weingut besuchte, keine Anzeichen von Enttäuschung oder Bitterkeit. Als „alter Hase“ unter den Saar-Winzern hat er gewiss schon andere Katastrophen erlebt. Aber vor allem kann er sehr stolz sein auf die Qualität seiner 2013er Rieslinge. Der 2013 Zilliken Riesling trocken gehört mit seinem feinen Blütenduft, der reifen, stoffigen Pfirsichfrucht, die von einer rassigen Säure balanciert wird, zu den besten Gutsrieslingen des Jahrgangs in Deutschland.

In die beiden Ortsweine, den 2013 Saarburger Riesling trocken und den 2013 Saarburger Riesling feinherb, sind die wenigen Liter des Großen Gewächses bzw. des Diabas eingeflossen. Was mit dazu führt, dass diese Weine für ihre Qualitätsstufe schlicht superb sind. Wobei die trockene Version noch etwas verschlossen wirkt, mit betonter Rasse, aber großer Harmonie, der halbtrockene Wein super-süffig im besten Sinn, mit Blütendüften und ausgeprägtem Weinbergspfirsich-Aroma.

Wieder eine Bank für Genießer, die Riesling am liebsten inhalieren würden, ist der 2013 Zilliken Butterfly - ein Maul voll Wein und dennoch zart und schwebend, schade, dass der Sommer vorbei ist. Der 2013 Saarburger Riesling Kabinett macht mächtig was her für einen Ortswein, hat aber zwei Lagenweine als Konkurrenten, von denen zumindest einer noch besser ist. Während der 2013 Bockstein Riesling Kabinett betont reif und üppig auftritt, ohne seine Rasse zu verleugnen, und jetzt bereits viel Spaß macht, ist der 2013 Rausch Riesling Kabinett für die Zukunft eine Bank. Auch er ist sehr reif (für einen Kabinett eigentlich zu reif), verfügt aber über so viel kühle Rasse, dass im Moment noch alles sehr fest zusammen ist. Ich habe den Wein zu Hause über drei Wochen aus der offnen Flasche getrunken und kann sagen: Das letzte Glas war das allerbeste.

Die Zillikens sind große Freunde gereifter Rieslinge. Und sie halten ihren Kunden immer einige Abfüllungen vor, die sie erst dann verkaufen, wenn sie den Zeitpunkt für gekommen halten. Allein dafür kann man sie nicht hoch genug wertschätzen – man stelle sich das mal im Burgund vor. Den dortigen Top-Winzern sind ihre Privatkunden unterhalb einer gewissen Yacht-Länge scheißegal.

Die Zillikens aber haben Lücken im 2013er Sortiment durch große Saar-Rieslinge älterer Jahrgänge kompensiert. So gibt es aus dem Vorgängerjahrgang eine unglaublich verführerische, nach Tropenschwüle duftende und schmeckende 2012 Rausch Riesling Spätlese. Aus einem für Weine dieser Art großen Jahrgang bieten sie eine 2010 Rausch Auslese -6- und eine 2010 Rausch Auslese -4-, die aromatisch schwer und schwebend zugleich den ganzen Wahnsinn dieses Jahrgangs perfekt verkörpern. Weit älter, aber sehr jugendlich schmeckend landete die 1995 Saarburger Rausch Auslese 1-96 auf der Karte, welche die ganze Sinnlichkeit und Finesse eines ausgezeichneten, klassischen Saar-Riesling-Jahrgangs verkörpert.

So wird aus der Not eines knappen Angebots eine Tugend. Und mancher Wein-Fan hat nun endgültig keinen Grund mehr, um gereifte Rieslinge einen Bogen zu machen. Zu was doch so ein schwieriger Jahrgang gut sein kann.

www.stuartpigott.de

Göttingen is(s)t fair

27.09.2014
Vorgestellt von Philipp Bremer, Weinhändler Göttingen

Für ein qualitätsorientiertes, traditionelles Fachgeschäft ist "fairer" Handel eine Selbstverständlichkeit. Weiß doch der verantwortungsbewusste Händler, dass es auf Dauer nur funktioniert, wenn alle dabei gewinnen. Der Erzeuger bewahrt Qualitätsstandards und achtet zum Beispiel auf Umweltschutz, gerechte Entlohnung und nachhaltige Wirtschaftsweise. Der Händler kennt optimalerweise den Produzenten, bezahlt einen angemessenen Preis, um es dem Hersteller damit zu ermöglichen sein Qualitätsniveau zu erhalten und kommuniziert dieses seinem Kunden, der wiederum seine Verantwortung als Konsument anerkennt und für diese Qualität gerne etwas mehr bezahlt.


Ein guter Wein lässt im Geschmack seine Herkunft erkennen und wird oft mit großem Aufwand hergestellt. In den Tälern von Mosel, Saar und Ruwer wachsen die Reben auf abenteuerlich steilen Schieferhängen, die für den Riesling optimale Qualitätsbedingungen bieten, vom Winzer jedoch große Mühe erfordern. Unser heutiger Weintipp ist so ein Steillagenwein von der Saar. Für "den Euro mehr" bekommt der Weingenießer einen finessenreichen, mineralischen und lebendigen Riesling mit ausnehmend schöner Frucht, die an Zitrus und Weinbergspfirsich erinnert. Das Weingut Zilliken im wunderschönen Städtchen Saarburg gehört zu den führenden Betrieben der Region und beeindruckt mit seinen kraftvollen und doch stets sehr feinen, eleganten Weinen.

2013 Saarburger Riesling, Qualitätswein trocken, Weingut Zilliken, Forstmeister Geltz, Saarburg. 0,75 Liter, 11,90 Euro, Weinhandlung Fr. Bremer, Barfüßerstraße 10, Holtensen Lenglerner Straße 2, Telefon 0551/ 54017, weinhandlung-bremer.de

Trierischer Volksfreund - Symbiose aus Eiche, Schiefer und Handwerk

06. August 2014

(Saarburg) Das Weingut Geltz-Zilliken in Saarburg hat vor sechs Jahren das alte Kelterhaus abgerissen. Stattdessen ist dort jetzt ein großzügiger Probenraum entstanden, den das Weingut nutzt, um sich und seinen Wein zu präsentieren.Saarburg. Von der Terrasse hat der Besucher einen traumhaften Blick auf den gegenüberliegenden Höhenrücken. Dort weiden im Sommer die Pferde, und im Winter springen die Rehe zwischen den Büschen herum. "Wir sind einerseits zentrumsnah und verkehrstechnisch gut erreichbar. Andererseits haben wir trotzdem die Natur im Blick", schwärmt Ruth Zilliken, während sie ihren Wein im Glas im Sonnenlicht kreisen lässt. Wenn man etwas um die Ecke blickt, sieht man auch auf die Lage Saarburger Rausch.

TV-Serie Wein und Architektur
Die Terrasse ist für die Familie ein Rückzugsraum. Hier sitzt die Winzerfamilie, wenn sie vom Arbeitsalltag abschalten will. Eine Etage tiefer, im Verkostungsraum, wird mit den Weinhändlern der Wein probiert und verhandelt.
Nebenan steht das neue Kelterhaus, welches das alte Kelterhaus ersetzt, in dem bis vor fünf Jahren der Wein gemacht wurde. Geplant hat das Ganze der Trierer Architekt Gerd Kintzinger. Der Boden im Anbau ist mit schwarzen Hartsteinfliesen belegt. "Wir hatten erst überlegt, Schiefer zu verlegen. Der wäre aber zu empfindlich gewesen. Mit dem Schiefer, auf dem ja auch unsere Weinstöcke wachsen, haben wir dann einen Teil der Fassade verkleidet", erklärt Zilliken.
Die Tische im Probenraum und alle Fensterrahmen sind aus geölter Eiche. "Denn in alten Eichenfässern werden alle unsere Weine ausgebaut", sagt Zilliken. "Die Individualität unseres Weines sollte sich im Neubau wiederfinden." Deshalb habe die Suche nach dem passenden Architekten lange gebraucht. "Das war ein langer Prozess. Denn wir wollten keinen modischen Schnickschnack, sondern ein Arbeits- und Wohnumfeld, in dem wir uns wohl fühlen."
Mit dem Umbau des Weinguts wurde 2008 begonnen, nachdem klar war, dass die Tochter Dorothee mit ins Weingut, das elf Hektar in den beiden Lagen Saarburger Rausch und Ockfener Bockstein bewirtschaftet, einsteigen würde. Als erstes wurde dafür das alte Kelterhaus abgerissen.
Für das Weingut und die Handwerker war das eine große Herausforderung, denn innerhalb von sechs Monaten musste das neue Kelterhaus soweit fertiggestellt sein, dass der im Herbst geerntete Wein im Frühjahr wieder abgefüllt werden konnte.
"Wir konnten so zahlreiche Arbeitsabläufe optimieren, die in den alten Räumen weitaus schwieriger zu bewerkstelligen waren", erklärt Zilliken.
Der Probenraum ist aber auch eine Imagefrage. "Viele unserer internationalen Kunden wollen uns inzwischen persönlich kennenlernen. Da ist es wichtig, dass man ein Topprodukt in einem dementsprechenden Rahmen anbietet." Für die Zukunft ist das Weingut, das sich seit elf Generationen in Familienbesitz befindet, aufgestellt. Anfang 2014 ist auch Philipp Zilliken, der Mann von Dorothee, in den Familienbetrieb eingestiegen.

Extra

Sie bauen aus, sie bauen um, sie bauen an: Viele Traditionsweingüter an Mosel, Saar und Ruwer wandeln sich. Eine neue Generation von Winzern stellt sich den Herausforderungen der Zukunft, indem sie auch architektonisch neue Wege geht. In einer sechsteiligen Serie berichtet der TV über Winzerbetriebe, die dabei ihre Vorstellungen ganz unterschiedlich umgesetzt haben. vk

Extra

Die Geschichte des Weinguts Forstmeister Geltz-Zilliken lässt sich bis ins Jahr 1742 zurückverfolgen. Damals verkauften die Herren von Warsberg Weinberge in der heutigen Lage Saarburger Rausch an die Familie Geltz. Den Grundstein für den Erfolg dieses Betriebs legte der königlich-preußische Forstmeister Ferdinand Geltz (1851 - 1925), der auch Mitbegründer des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter ist. Inzwischen wird der Betrieb in der elften Generation fortgeführt. Die beiden Wappen auf den Etiketten stehen seit Ende des Zweiten Weltkriegs für die beiden Familien, die mit dem Weingut verbunden sind. Das rote Wappen mit dem Löwen steht für die Familie Zilliken, das blaue mit dem Jagdfalken für die Familie Geltz. Der heutige Weinkeller war von dem Saarburger Weinhändler Schrimps in den 1920er Jahren in den Berg getrieben, aber nie fertig ausgebaut worden. "Ihm ist das Kapital ausgegangen, weil er den legendären 1921er Jahrgang nicht vermarkten konnte. Mit der Besetzung des Rheinlands durch die Franzosen, waren die vor dem Ersten Weltkrieg gewachsenen Handelsbeziehungen unterbrochen", erzählt Hanno Zilliken. Sein Großvater hat das Gelände Anfang der 1950er Jahre dann von der Stadt Saarburg gekauft. itz

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung - Eine Frage der Balance

10. August 2014

Reiner Wein

Eine Frage der Balance

Kennen Sie das? Ein bestimmter Tropfen schmeckt wie Essig. Oder er ist viel zu süß. Schuld daran ist dann das fehlende Maß an Ausgewogenheit, wie Stuart Pigott erläutert.

Zwiefelsohne gibt es Weinaromen, die besonders ansprechend wirken. Das zeigt zum Besipiel der Erfolg trockener Weißweine aus der Traubensorte Sauvignon Blanc. Ihr charkteristischer Sortenduft erinnert an grüne Paprika, dazu kommen Noten, die Stachelbeeren, Gras, Brennnesseln und Spargel ähneln. Viele Konsumenten fliegen auf diese Aromastoffe, während andere sie als geradezu abstoßend empfinden und deswegen Sauvignon Blanc als nahezu unerträglich ablehnen.

Allerdings ist das beinahe ein Extrembesipiel für die Macht von Weinaromen. Viel entscheidender für Gefallen oder Ablehnung, sei es seitens normaler Konsumenten oder der Kenner, ist der Eindruck von "Balance", also dem ausgewogenen Zusammenspiel der Hauptgeschmackskomponenten: Alkohol, Säure, unvergorenene Traubensüße, Gerbstoffe, Mineralstoffe, Aromen und die Produkte aus dem Abbau der Gärhefe. Wenn eine dieser Stoffgruppen geschmacklich stark domiert, ist der Wein "nicht balanciert". Im Ernstfall erkennt das auch der unerfahrenste Konsument, was dann zu Aussagen führt wie: "Der Wein schmeckt nach Essig!" Die Säure dominiert in diesem Fall extrem. Oder: "Der schmeckt pappig süß!" Die Süße findet dann keinen Gegenpart im Wein.

Wenn hingegen keine der Hauptstoffgruppen des Weins hervorsticht, schmeckt der Wein uns einfach mehr oder weniger gut, oder er ruft zumindest keine solch heftigen Reaktionen hervor. Genau dann benutzen wir Insider den Begriff "balanciert". Das wortwörtliche Bild einer Waage liegt nahe: Auf der einen Seite gibt es die Inhaltsstoffe, die dem Wein "Struktur" verleihen, wie Säure und Gerbstoff, aber in ihrer reinen Form nicht gut schmecken; auf der anderen Seite sind es die attraktiven Komponenten wie fruchtige Aromen, Truabensüße, der süßlich schmeckende Alkohol und cremig wirkende Abbauprodukte der Gärhefe. Die Balance zwischen den beiden Waagschalen entscheidet über die Qualität des Weins. Beim säurereichen Riesling wird dieses Bild oft auf die Balance zwischen Süße und Säure reduziert, bei trockenen Weinen auf Alkohol und Säure, als handle es sich um eine Zauberformel.

Die komplexe Wahrheit wird hier natürlich viel zu stark vereinfacht und eine Kernfrage außer Acht gelassen: Sucht man nach einem möglichst rund schemeckenden, extrem harmonischen Wein, oder gelüstet einen eher nach Aufregung? Alltagsweintrinker tendierten früher traditionsgemäß zu Ersterem, doch das mag vorbei sein. Denn Sauvignon Blanc zum Besipiel überfällt die Nase mit einer Fülle von Aromen, obendrein gefolgt von oft ziemlich dominanter Säure und ist doch ein Publikumserfolg.

Auffällig und unrund steht Mainstream nicht mehr im Weg. Auch die Vorstellung von "harmoniesüchtigen Trinkern" als ausschließliche Zielgruppe süßer Weine gehört revidiert. Ein Wein wie der 2013er Saarburger Rausch Riesling Kabinett von Weingut Zilliken bringt deutliche Traubensüße in Spiel und wirkt aufgeregt und dramatisch, weil tropische Fruchtaromen, betonte Säure und salzige Mineralien dagegensetzen. Das ist extrem unrund, aber doch balanciert. Fazit: Wein ist nicht logisch, aber hoffentlich spannend, und das macht ihn attraktiv.

2013er Saarburger Rausch Riesling
Kabinett von Weingut Zilliken
14 Euro ab Hof Telefon: 06581-2456,
E-Mail: info@zilliken-vdp.de

Ferdinands Saar Dry Gin

von Paula Bosch | 15. Mai 2014 | 08:02

Deutschlands bekannteste Sommeliére Paula Bosch (ehemals im Münchner Restaurant Tantris Hüterin der flüssigen Schätze) empfiehlt in diesem Monat einen deutschen Gin.

Ferdinand’s Saar Dry Gin

Die erste Frage, die ich mir beim Anblick von Ferdinand’s Saar Dry Gin stellte, war: Noch einen Gin, braucht das der längst übersättigte Markt? Und dazu noch einer aus Deutschland, als hätten wir nicht schon genug davon. Nach meiner Probe war allerdings klar: ganz im Gegenteil, auch Ferdinand’s sollte in keiner gut sortierten Bar fehlen.

Dorothee Zilliken leitet zusammen mit ihren Eltern seit 2007 das traditionelle Weingut an der Saar. Mit Kompetenz, Freude und viel Engagement sichert sie ihm damit in der internationalen Rieslingspitze seinen Platz. Die verrückte Idee, einen Gin zu produzieren, kam ihr bei einem Glas Riesling mit Andreas Vallendar, einem erfolgreichen Schnapsbrenner aus Wincheringen-Bilzingen, der mit seiner modernen Brennerei das 1824 gegründete Familienunternehmen heute erfolgreich führt. Da passt es vorzüglich, dass mein Lieblings Gin aus Österreich – Blue Gin von Reisetbauer – bei der Herstellung vom Saar Dry Gin Ferdinand’s das Maß aller Dinge gewesen ist, wie es mir Frau Zilliken, Dorothee’s Mutter, erzählte.

Der Ferdinand‘s Saar Dry Gin wird aus über 30 Zutaten hergestellt, darunter den Grundsubstanzen Wacholder, Koriander und Angelika. Botanicals aus den Weinbergen wie Lavendel, Schlehe, Hagebutte, Rose und Zitronenthymian prägen den Charakter, der dann noch durch eine kleine Menge Riesling (Auslese von Zillikens aus der Steillage Saarburger Rausch) zum erstklassigen Geschmackserlebnis wird.

Tasting-Notes:
Markanter, klarer, auf mediterranen Stil ausgerichteter Geschmack. Die Zitrusnoten von Apfelsine, Clementine bis Yuzu bleiben als Kopfnote im Vordergrund. Die Gewürze betonen das Aroma und der geschliffene, weiche, abgerundete Geschmack macht Ferndinand‘s sogar pur zu einem sehr erfreulichen Trinkerlebnis. Das richtige Tonic zum Mixen bleibt den Vorlieben des Trinkers überlassen. 

Interview auf der ProWein

23. - 25. März 2014

Süddeutsche Zeitung - Rot oder weiß?

08. / 09. Februar 2014

Zitat:"Wer früher diese Frage stelle, galt als Banause.
Denn es war ja klar: Rotwein zu Fleisch und Käse, Weißwein zum Fisch. Heute ist erlaubt, was schmeckt. Also, fast jedenfalls

 

Das Restaurant: Schloss Berg, Perl/Nennig
Das Gericht: Taschenkrebs, Gartengurke, Buttermilch
Der Wein: 1995 Saarburger Rausch Riesling Spätlese, Forstmeister Geltz Zilliken, Saar

Es gibt einen Weinstil, dessen unvergleichliche Balance aus Süße, Säure und Mineralität, verbunden mit einem großen Reifepotenzial, weltweit nur in einer einzigen Region gelingt: an Saar und Mosel. Vor allem zu leichten Gerichten mit Fisch und Meeresfrüchten passt eine Riesling Spätlese von dort perfekt. Auch ein jüngerer Jahrgang wäre hier sofort denkbar. Aber der 1995er Saarburger Rausch ist ein perfekter Vertreter dieser Art. Sommelier Daniel Kiowski schenkt seinen Gästen die Riesling Spätlese am liebsten ins Glas, ohne den Jahrgang zu verraten. Die wenigsten kommen darauf, dass dieser frische, leichte Wein bereits 20 Jahre gereift ist. Kiowski serviert ihn zu einer Vorspeise von Küchenchef Christian Bau rund um den Taschenkrebs, Gurke, Buttermilch und Kaviar: „Mit seinem Aromenspiel nimmt der Wein die prägenden Noten des Gerichts auf – die zarte Süße des Taschenkrebs, die Frische und vegetative Leichtigkeit der Gurke. Er harmoniert perfekt mit der Cremigkeit der Buttermilch und der Salzigkeit des Kaviars."